Grundprinzipien
Das autonome Frauenhaus Pinzgau arbeitet nach folgenden Grundprinzipien:
Unbürokratische Soforthilfe
Umständliche Formalitäten, lange Wartezeiten auf Termine usw. werden möglichst vermieden.
Vertraulicher Umgang mit Informationen
Das Frauenhaus ist zur Verschwiegenheit verpflichtet. Ohne Zustimmung der Betroffenen werden in der Regel keine Informationen weitergegeben.
Parteilichkeit für die Frauen
Die Mitarbeiterinnen stehen auf Seite der bedrohten/misshandelten Frau, vertreten deren Position nach außen und helfen ihr bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche.
Frauen helfen Frauen
Frauenhäuser sind Einrichtungen, die von Frauen geleitet werden und in denen Frauen von Frauen beraten und unterstützt werden. Männer dürfen das Frauenhaus im Allgemeinen nicht betreten.
Hilfe zur Selbsthilfe
Betroffene Frauen werden nicht „verwaltet“, sondern die Mitarbeiterinnen versuchen, ihnen dabei zu helfen, die eigenen Bedürfnisse und Interessen wahrzunehmen und eine selbstbestimmte, vom Mann unabhängige Existenz aufzubauen.
Autonomie
Frauenhäuser werden von privaten, gemeinnützigen und parteiunabhängigen Frauenvereinen geführt, um die Hemmschwelle für die Betroffenen gering zu halten und Anonymität zu gewährleisten.
Feministischer und frauenbewußter Ansatz
Frauenhäuser versuchen auf die strukturelle Gewalt aufmerksam zu machen, die sich durch alle Bereiche der Gesellschaft zieht und die Machtungleichheit, Diskriminierung, Benachteiligung und Ausbeutung von Frauen und Kindern bewirken.
Autonome Österreichische Frauenhäuser, Informationsstelle gegen Gewalt (2008) Qualitätsbroschüre.
Wien: Autonome Österreichische Frauenhäuser, Informationsstelle gegen Gewalt.